Romantik pur – aus einem Guss
November 2009, ST. Galler Tagblatt
Buechen. Es war ein nicht alltägliches Encore- Konzert der Musikschule Am Alten Rhein. Zahlreiche Zuhörer erlebten in der evangelischen Kirche in Buechen mit dem Manesse Quartett feinste Streicherklänge in einem wunderschönen Ambiente. Bereits beim ersten Werk, dem Quartett Nr. 6 des Russen Schostakowitsch, zeigten die vier Musikerinnen nicht nur absolut hoch stehende technische Fähigkeiten, sondern auch profunde Musikalität. Lang gespannte Bögen, schön herausgearbeitete harmonische Spannungen und klare rhythmische Akzente ergaben eine stimmige Interpretation, die das anspruchsvolle Werk den Zuhörern eindrücklich näher brachte. Danach folgte das „Rosamunde“- Quartett von Franz Schubert. Nun tauschten die beiden versierten Geigerinnen Antonia Ruesch und Simone Bachmann ihren PLatz am ersten Pult, und das Publikum durfte ein lebendiges, von romantischen Stimmungen durchwobenes Werk des Wiener Meisters erleben. Auch hier zeigte sich wieder das homogene Spiel, zu dem die rhythmische Prägnanz von Brigitte Maier an der Viola und Sibylle Bremi am Cello wesentlich beitrugen. Nach dem hervorragenden Auftritt der vier Profimusikerinnen darf man sicher sein, dass vom Manessequartett noch mehr zu hören sein wird.
Juni 2013, Alttoggenburger Zeitung
Minutiöses Zusammenspiel
Die Interpretinnen – Antonia Ruesch und Christine Baumann (erste und zweite Geige), Brigitte Maier (Viola), Sibylle Bremi (Violoncello) und Isabel Bösch (Klavier) gingen auf einander ein, spielten sich die Bälle zu, verständigten sich mit einem raschen Blick über Tempo und Modulationen – nicht nur ein Hörgenuss, sondern auch einer fürs Auge. Dass bei ihnen das Zusammenspiel im Zentrum steht, bestätigten die Musikerinnen nach dem Konzert. Dazu gehört auch, dass sich die beiden Violinistinnen in der Übernahme des Parts der ersten und zweiten Geige jeweils teilen, was auch in diesem Konzert der Fall war: Christine Baumann spielte bei Haydn, Antonia Ruesch bei Dvorak die erste Geige. Es ist ein Glücksfall für ihr Zusammenspiel, dass „die Chemie“ offensichtlich auch für Klaviersolistin Isabel Bösch zu stimmen schien, fügte sie sich doch organisch und mit markantem Duktus in die Gesamtleistung des Ensembles ein. Ein beglückendes Konzert, das bei den Besuchern auf langanhaltenden Applaus stiess.
Der Landbote, Kulturkoller Juni, 2011
Das Quartett bewies mit seiner Spielweise ein hohes Gefühl für das gemeinsame Musizieren. Nuanciert und facettenreich musizierten Antonia Ruesch, Simone Bachmann (Violine), Brigitte Maier (Viola) und Sibylle Bremi (Cello). Die Eröffnung machte von Anton Rubinstein das Streichquartett Op 17. Nr 3. Mit Bravour meisterten die drei jungen Musikerinnen selbst heikelste Passagen. Der romantische Gehalt nahm durch den Abend hin stetig zu. Dmitri Schostakowitsch und sein Streichquartett Nr 2 in D-Dur erfrischte und überraschte schloss doch unter anderem jeder Satz denn auch mit romantischen entspannenden Akkorden. Mit den zum Teil recht schwelgerischen Klängen des Streichquartetts von Alexander Borodin verwöhnten die Musikerinnen das Publikum. Rundum ein Konzertabenden der Extraklasse, nicht nur für Streicher.